Hintergrund
Zehn Jahre nach der deutsch-deutschen Wiedervereinigung möchte die AG MuK ihrem (westdeutschen) Publikum eine Botschaft näherbringen. Die damaligen Konflikte ostdeutscher Jugendlicher untereinander, aber auch die mit ihrer eigenen Identität werden auf unterhaltsame, aber trotzdem politisch fundierte Art dargeboten. Die inzwischen verstummte Diskussion über die Differenzen zwischen West- und Ostdeutschen sollen in einer breiten Öffentlichkeit wiederaufgelebt werden, damit diese hoffentlich bald der Vergangenheit angehören.
Die vierte Musical-Produktion AG MuK absolvierte Auftritte in Osnabrück, Hannover, Hildesheim und Verden. Den krönenden Abschluss fand Wende!Wände? traditionsgemäß im Rahmen des Deutschen Evangelischen Kirchentages 2001 in Frankfurt am Main.
Inhalt
Leipzig, Deutsche Demokratische Republik, Herbst 1989: Sieben Jugendliche erleben die Wendezeit und stellen fest, dass selbst jahrelange Freundschaften diesen Spannungen nicht gewachsen sind. Unbemerkt entwickeln sich politische Meinungen zu persönlichen Auseinandersetzungen. „Freund ist gegen Freundin, Bruder gegen Schwester, niemand weiß, wer Freund, wer Feind; doch hofft man auf Vertrau’n.“ In diesem Strudel der Auseinandersetzungen kommt es nicht nur in der Gesellschaft zu ungewollten Konflikten.
Erste Anzeichen der Veränderung gelangen in die Gruppe, als Carmen und Steffen erfahren, dass ihre Eltern nicht gemeinsam zu den „Westverwandten“ fahren dürfen. Die Entrüstung hierüber können ihre Freunde jedoch nicht nachvollziehen.
Der einzige, der sich für ihr Problem interessiert, ist Marc. Seine Eltern sind Bürgerrechtler und gehören zum harten Kern der Nikolaikirchengemeinde. Er kann die beiden Geschwister von der Idee des friedlichen Widerstandes gegen das DDR-Regime begeistern und überzeugen.
Mit dieser Entwicklung kann sich der regimetreue Christian nicht abfinden. Zwischen ihm und dem sonst so stillen Marc entbrennt ein heftiger Streit, bei dem beide wenig Rücksicht auf ihre Freundschaft nehmen. Die Situation in der Gruppe droht zu eskalieren…
Wird die einstige Freundschaft den „Wendeherbst“ überleben?
